Meine Lieblingsaktivitäten in den Gärten der Welt im Sommer - Teil 1
Eine Frage, die mir immer wieder gestellt wird und die mich schon seit vielen Jahren begleitet, lautet:
"Frau Reuber, welcher Garten ist Ihr Lieblingsgarten?" Und meine Antwort lautet immer: "Für mich sind alle Gärten in Ihrer einzigartigen Schönheit gleich wichtig und ich habe viele Lieblingsorte – aber wenn ich einen Wunsch äußern dürfte, dann wäre ich gerne für einen halben Tag noch einmal Kind. Denn dann würde ich zu Konrad in die Südsee gehen." Heute gebe ich euch Tipps, wo ihr einen Sommertag bei uns in den Gärten der Welt am besten verbringen könnt.
1. Mit Konrad in die Südsee reisen
Der Spielplatz "Konrad in der Südsee" zeigt die außergewöhnlichen Orte, die Konrad, Onkel Ringelhut und das Rollschuhpferd Negro Kaballo aus Erich Kästners Kinderbuchklassiker "Der 35. Mai" auf ihrem Weg in die Südsee besuchen und das, was sie dort erleben. Einer dieser Orte ist der große hölzerne Wal. Der hat in seinem Bauch ein großes rotes Herz und ein hölzernes Wal-Baby. Das Beste aber ist im Kopf des Wals zu finden: Hier könnt ihr euch unter ein Kaleidoskop legen und eine ganz bunte Welt erleben. Probiert es einfach aus. Dafür ist man nie zu alt.
2. Den Sonnenuntergang in China genießen
Bestimmt kennt ihr auch die Terrasse des Teehauses am „Himmelsspiegel“, dem großen See im Chinesischen Garten. Mehr als 40 Sorten Tee, einen „Ehefrauenkuchen“ oder chinesisches Gebäck werden dort angeboten. Klar, es ist immer schön, dort zu sein und sich verwöhnen zu lassen. Mein Tipp: An sonnigen Tagen solltet ihr unbedingt bis zum Sonnenuntergang dort verweilen. Die Abendstimmung ist einzigartig und man fühlt sich wie in China.
3. Gemüse aus den Gärten der Welt fürs Abendessen besorgen
Unmittelbar am Cottage des Englischen Gartens – in dem natürlich ein Foto der Queen nicht fehlen darf – liegt der schönste Gemüsegarten Berlins. Hier findet ihr nicht nur Kräuter wie Anis, Salbei und Thymian, sondern auch Kartoffeln, Zwiebeln, Rosenkohl, Möhren, Kopfsalat … und ganz viele bunte Blumen, um die herum es summt und brummt. Mit etwas Glück erwischt ihr die Gärtnerin und könnt gegen eine kleine Spende direkt in den Gärten der Welt geerntetes Gemüse erhalten.
4. Die Magie der (Kletter-)Rosen bewundern
Seit der IGA Berlin 2017 haben die Gärten der Welt einen außergewöhnlichen Rosengarten. Ganz untypisch sind einzelne Beete mit Gräsern anstelle von Buxbaum eingefasst. Mehr als 225 verschiedene Rosensorten könnt ihr hier bewundern. Neben Form und Farbe gibt es noch eine Besonderheit: Eine kleine Anhöhe, die ihr nur über die Steinquaderbrücke erreicht. Wenn ihr dort hinaufgeht und euch unter die in die Bäume wachsenden Kletterrosen setzt, bekommt Gertrude Steins Gedichtauszug "a rose is a rose is a rose" eine ganz eigene Bedeutung.
5. Regenwald-Feeling im Balinesischen Garten aufsaugen
Ihr fragt euch bestimmt: “Warum denn bei Regentagen in einen Park gehen?“ Manchmal kann man das nicht ändern und manchmal gibt es einfach auch wunderbare Regenplätze. Einer davon liegt in der Tropenhalle. Um dorthin zu gelangen, müsst ihr erst am Café Warung Bali vorbei, in dem ihr euch mit asiatischen Speisen stärken könnt. Anschließend geht es dem Rundweg folgend durch den Balinesischen Garten. Wenn ihr genau hinschaut, seht ihr auf eurem Weg sogar Bananen - mitten in Marzahn! Auf der obersten Reisterrasse gibt es eine kleine Bank, die zum Verweilen einlädt. Lasst einfach die Geräusche des Gartens auf euch wirken. Wenn dann auch noch Regentropfen auf das Glasdach trommeln, fühlt ihr euch fast wie im Regenwald.
6. Neue Perspektiven im Korridor des Chinesischen Gartens entdecken
Betretet ihr den Chinesischen Garten durch das Oktogonale Tor, gelangt ihr fast unmittelbar in den kleinen „Pavillon des ruhigen Mondscheins“. Habt ihr das Schriftzeichen im Dachbereich dazu entdeckt? Es gibt noch mehr Schriftzeichen und eins davon ist unmittelbar in der Wand über dem Korridor eingelassen. Es bedeutet: „Der Anblick des Gartens lässt Kummer und Leid vergessen“. Betretet ihr nun den Korridor und schaut nach links oder rechts, wirken die einzelnen Holzabschnitte zwischen den dicken Holzsäulen wie überdimensionale Bilderrahmen und ihr seht immer neue Bilder. Diese Betrachtung ist ein altes Prinzip der chinesischen Gartenarchitektur: Hierbei geht es um die Betrachtung aus der Ruhe (jing guan) und die Betrachtung aus der Bewegung (dong guan). Setzt euch doch mal auf die kleine Mauer des Korridors und schaut durch einen „Bilderrahmen“ - und dann schaut ihr euch das gleiche Bild noch einmal im Gehen an. Ihr bekommt ganz unterschiedliche Eindrücke von derselben Situation.
Kanntet ihr meine Lieblingsplätze schon? Haben euch welche gefehlt? Dann schaut bald für den zweiten Teil mit 5 weiteren Tipps wieder rein!
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