Südafrika
Freiheit und Grenzen
Diese Installation bildet sowohl die Tragik als auch das Potenzial der menschlichen Geschichte ab. Die Vernetzung der Welt hat uns einen Reichtum beschert, der uns nach wie vor in Staunen versetzt. Aber die Waren, die in den Bäuchen großer Schiffe von einem Kontinent zum anderen wanderten, waren nicht immer Geschenke oder Handelsgüter, sondern oftmals im Kolonialismus erbeutetes Raubgut. So bedeutete Besitz für den einen oft Verlust für den anderen. Insofern ist die Arbeit des südafrikanischen Architekturbüros GREENinc eine kritische, aber hoffnungsvolle Auseinandersetzung mit den Begriffen Freiheit und Grenzen, Nähe und Ferne.
Ein südafrikanisches Bouquet
Seit den ersten Handelsreisen der Phönizier um 600 vor Christus werden Waren in Schiffen um die Welt transportiert. Dieser Austausch wird im südafrikanischen Gartenkabinett durch einen metallenen Schiffsrumpf symbolisiert, an dessen rostigem Gestänge gewalzte Kupfertöpfe angebracht sind. Die im Spalier hängenden Töpfe repräsentieren die Behältnisse für die kostbaren Gaben aus Afrika, sie erzählen vom Geben, Teilen und Grenzen-Überschreiten. In jedem Jahr blühen darin viele verschiedene Blumen Afrikas, die du als Zimmerpflanzen oder Sommerblumen kennst. Zwischen den Metallstangen des Schiffsrumpfes wachsen feine Dünengräser und erzählen von der Geschichte Südafrikas.
Die offene Gestaltung des Kabinetts ermöglicht dir auch von außen einen Einblick in die Installation. Dieser Austausch mit der Umgebung soll Aufmerksamkeit wecken und dazu einladen, das Innere einer näheren Betrachtung zu unterziehen. Letztlich geht es der Gestaltung darum, Grenzen zu überwinden.
GREENinc
Für GREENinc ist die Einzigartigkeit ihrer Projekte zentral. Dafür arbeitet das Unternehmen oftmals interdisziplinär mit anderen Fachleuten zusammen. Die Entwürfe zeichnen sich durch ihr zeitgenössisches Design aus, für die das Büro auch über die Grenzen Afrikas hinaus bekannt ist. Für Projekte wie den Freedom Park in Pretoria wurde das Büro unter anderem vom Institute for Landscape Architecture in South Africa und im Rahmen des World Architecture Festival in Barcelona ausgezeichnet.