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Japanischer Garten

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Steine als Geschichtenerzähler

In Japan haben Steine eine Seele. Besonders die viele Millionen Jahre alten Augengneis-Steine tragen die Geschichten längst vergessener Zeiten in sich. 300 Stück davon liegen im Japanischen Garten, und wenn du leise genug bist, erzählen sie dir vielleicht eine davon. Denn auch der Stille kommt in Japan eine besondere Bedeutung zu, bietet sie doch die Möglichkeit der Reflexion des eigenen Ichs. Die Baustelle gehörte übrigens zu den stillsten in der Geschichte der Gärten der Welt.

Garten des zusammenfließenden Wassers

Japanische Gärten sind oftmals symbolischer Ausdruck japanischer Philosophie und Geschichte. Der Japanische Garten in den Gärten der Welt ist ein Resultat der Städtepartnerschaft Berlin-Tokio und verkörpert als solches die Idee eines harmonischen Miteinanders. Leitmotiv des Gartens ist das Wasser, das einerseits das Zusammenfließen von Kulturen symbolisiert, und andererseits auf den Verlauf der Geschichte verweist. Nochmals aufgegriffen wird das Zeitthema durch die Aufteilung der Anlage in drei miteinander verbundene Gärten, die jeweils für Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft stehen.

Ehrfurcht gebietende Architektur

In der Mitte der drei Gärten steht ein Pavillon, der Chaya. Durch eine kleine Tür im großen Holztor betrittst du den Garten. Dafür musst du allerdings deinen Kopf ein wenig neigen, denn die Tür ist etwas kleiner als der Durchschnittsmensch. Das ist natürlich kein Baufehler, sondern gewitztes Kalkül: Durch diese Geste drückst du Ehrfurcht aus und bereitest dich auf den Besuch des Gartens vor.

Der Karpfen, der zum Drachen wird

In der Mitte des Gartens finden die Besucher*innen einen symbolischen Wasserfall aus vielen großen und kleinen Steinen. Darin befindet sich ein steinerner Karpfen, der den Wasserfall entgegen der Strömung zu erklimmen versucht. Das Bild bezieht sich auf eine zentrale Lehre des Zen-Buddhismus, in der es heißt, dass sich der Karpfen, sobald er den Wasserfall erfolgreich bezwungen hat, in einen Drachen verwandelt. Diese Allegorie der Überwindung großer Hürden ist Teil des Konzepts der Symbolik des Japanischen Gartens. Der „trockene Wasserfall“ steht sinnbildlich für die Zukunft und wird niemals Wasser führen, da die Zukunft in der Gegenwart ungewiss und nicht „gefüllt“ ist.

Japanischer Zen-Meister harkt Steinwege im Japanischen Garten in den Gärten der Welt
Wie lange dauert das Harken?
Zuerst werden die Steine ca. 1 Stunde geglättet und das anschließende Harken dauert ca. 1,5 bis 2 Stunden. So oft wie möglich wird der Hauptgarten komplett erneuert und geharkt sowie täglich repariert und Blätter entfernt.

Entdeckt den Japanischen Garten auf einem Rundweg

Der Japanische Garten in den Gärten der Welt lässt sich am besten auf einem Rundweg mit 11 Stationen erkunden, der mit dem Eintreten durch das Haupttor beginnt und an den Trittsteinen endet, die vom Pavillon zum Ausgang führen.

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