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Orientalisch-Islamischer Garten

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Entdeckt das Paradies auf Erden

Das Wort Paradies stammt von dem alt-persischen Wort „pairidaeza“ ab und bedeutet „ummauerter Raum“. Darum liegen die Riyâd genannten Gartenhöfe des Orients traditionell hinter Mauerwerk versteckt, woraus sich auch der Mythos des Gartens als verborgener Oase speist. Die Begrenzung war außerdem nötig, um in den Gärten ein bestimmtes Klima aufrechterhalten zu können.

Entsprechend dieser islamischen Bautradition liegt auch der Orientalisch-Islamische Garten der Gärten der Welt hinter einer vier Meter hohen Mauer, die ihn von der Außenwelt trennt. Durch den „Saal der Empfänge“ betretet ihr den viergeteilten Gartenhof, in dessen Mitte sich ein Brunnen befindet.

 

LageplanLageplan

Millionen Mosaiksteine

„Zillij“ – so werden die marokkanischen Keramikfliesen genannt, die die Mauern und die Arkaden des Gartens zieren. Da es verboten ist, in orientalisch-islamischen Gärten Tiere oder Menschen abzubilden, zeigen die kunstvollen Ornamente ausschließlich florale, kalligrafische oder geometrische Muster. Sie wurden von marokkanischen Kunsthandwerker*innen gestaltet. Wenn ihr den Garten aufmerksam erkundet, findet ihr die aufwendig gestalteten Verzierungen nahezu überall: im Sandstein, im Gips, im Bodenbelag und in den Holzverzierungen. Insgesamt wurden 1,3 Millionen Mosaiksteine verwendet.

Eine gelbe Quitte hängt an einem Ast mit grünen Blättern
Die Quitte
Ihr botanischer Name "Cydonia" leitet sich von der antiken Stadt Kydonia auf Kreta ab, dem heutigen Chania, wo sie erstmals angebaut wurde. Die alten Griechen nannten die Frucht "Goldapfel". Ihr findet im Gartenhof einen wunderschönen Quittenbaum, der viele Früchte trägt.

Über den „Saal der Empfänge“ gelangt ihr in den 63 x 38 Meter großen Gartenhof. Er ist den orientalischen Vorbildern entsprechend geometrisch-vierteilig angelegt. Von der großen Brunnenschale in der Mitte gehen vier Wasserbecken ab, an denen vier gleich große, rechteckige Beete liegen. Entsprechend der orientalisch-islamischen Gartenkultur finden sich hier sowohl Zier- als auch Nutzpflanzen – man verbindet das Schöne mit dem Nützlichen. Neben den typisch orientalischen Granatäpfeln, Oliven und Palmen findet ihr hier auch Ziergehölze und Stauden. Für eine farb- und duftintensive Blüte sorgen außerdem Flieder, Jasmin, Oleander, Geranien und großblütige Magnolien. Eine botanische Besonderheit des Gartens ist der violett-rosa blühende Judasbaum, dessen Blüten im Frühling noch vor den Blättern direkt am Holz sprießen.

Die Gartenanlage wurde im Juli 2005 eröffnet. Sie wurde von dem Garten- und Landschaftsarchitekten Kamel Louafi gestaltet, dem der marokkanische Gartenhistoriker Prof. Mohammed El Fai’z als Berater zur Seite stand. 2007 wurde die Anlage um den „Saal der Empfänge“ ergänzt, der ebenfalls von Louafi entworfen wurde. Die finanzielle Unterstützung durch den Senat für Wirtschaft und Arbeit und die Allianz Umweltstiftung ermöglichte die Realisierung des Orientalisch-Islamischen Gartens.

Der „Saal der Empfänge“

Es duftet angenehm nach Zedernholz und das durch die Glaskuppel einfallende Licht wirft Muster auf die kunstvoll verzierten Säulen und Bögen. Ihr seid im „Saal der Empfänge“, in dem eine detaillierte Gestaltung darauf wartet, von euch entdeckt zu werden. Bunte, typisch marokkanische Fliesen zieren die Wände, fein geschnitzte Kapitelle über den Säulen tragen die Decke mit der Glaskuppel. Der Innenraum ist von Arkadengängen umschlossen. Und wenn ihr euch traut, könnt ihr euch hier standesamtlich trauen lassen.

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