Karl-Foerster-Staudengarten
Ein Muss für Gartenliebhaber
„Wenn ich noch einmal auf die Welt komme, werde ich wieder Gärtner, und das nächste Mal auch noch. Denn für ein einziges Leben ward dieser Beruf zu groß.“
Karl Foerster (1874-1970), Gärtner, Züchter und Gartenphilosoph, liebte seinen Beruf wie kaum ein anderer. Mit seinen Schriften und der Einführung zahlreicher Wild- und Kulturstauden hat er die deutsche und internationale Gartenkultur nachhaltig beeinflusst. Darum widmeten ihm die Gärten der Welt den im März 2008 eröffneten Karl-Foerster-Staudengarten, der sich aus anspruchsvollen Pflanzungen und frei gestalteten Naturgärten zusammensetzt. Eine Besonderheit des Gartens sind die markanten Solitärsträucher, die dem Garten auch außerhalb der Hauptsaison eine reichhaltige Blüte bescheren. Darum wird er auch „Garten der vier Jahreszeiten“ genannt.
Der Karl-Foerster-Staudengarten
Der Garten wurde durch den bauleitenden Gartenhistoriker Dr. Johannes Schwarzkopf und den Landschaftsplaner Christian Meyer realisiert. Das Gestaltungskonzept war von Foersters Buch „Einzug der Gräser und Farne in die Gärten“ (1957) inspiriert. Auf insgesamt 3.600 qm finden sich formale Gartenbereiche mit geometrisch angelegten Beeten, die von eher landschaftlich geformten Gartenteilen kontrastiert werden. Die Beete zeigen eine Auswahl von Prachtstauden. Besonders auserlesene Spitzensorten werden nach Foersters Idee der Farbdreiklänge, z. B. „Himmelblau-Rosa-Weiß“, präsentiert. Die Pflanzungen werden von streng geschnittenen Buchsbaumhecken gerahmt. Im Zentrum des Gartens lädt dich eine türkisblaue Holzpergola zum Verweilen und zum Betrachten der Blütenoase ein.
Gegenüber dieser Pergola liegen die locker gestaltete Szenerie eines Heidegartens, ein offener Waldsaum und eine halbschattige Steingartenpartie, die ebenfalls auf Ideen Foersters zurückgeht. Waldlichtungen, Rasenbuchten und Tiefschattenbereiche leiten fließend in die Umgebung des Marzahner Parkgeländes über. Der Karl-Foerster-Staudengarten ist übrigens die einzige Anlage in den Gärten der Welt, auf der kein Gebäude zu finden ist. So hast du freie Sicht auf die ganzjährig blühenden Stauden und Gehölze.
Farbalchemie
In einem Buch Karl Foersters findet ein besonderer Blauton lobende Erwähnung. Bei Sonnenlicht sei er tiefblau, aus bestimmten Winkeln wiederum erscheine er meergrün, und an bedeckten Tagen schimmere er in zurückhaltendem blaugrau. Tagelang versuchten die Gestalter*innen des Gartens, diesen Blauton herzustellen, aber es wollte Ihnen einfach nicht gelingen. Aber für die Pergola sollte es nichts Geringeres sein als das! Nach einigen alchemistischen Versuchen mehr gelang dann endlich das Zauberstück, so dass die Pergola mit ihren 88 Stützen heute in einem Blau erstrahlt, neben dem der Himmel blass aussieht.