Architektur im Park
Ökologische und nachhaltige Architektur, die Maßstäbe setzt
Bei den Baumaßnahmen zur IGA Berlin 2017 stand die nachhaltige Entwicklung stets im Vordergrund. Nur wenige temporäre Einrichtungen der IGA Berlin 2017 wurden zurückgebaut. Architektonische Höhepunkte wie das moderne Besucherzentrum oder die einzige Seilbahn Berlins bereichern heute das vielfältige Angebot in den Gärten der Welt.
Die Architektur in den Gärten der Welt ist geprägt von naturnahen Formen, multimodalen Nutzungsweisen und partizipationsfördernden Entwürfen.
Blick ins Grüne
Direkt am Haupteingang der Gärten der Welt liegt unser modernes und flexibel nutzbares Besucherzentrum. Das Gebäude, das von dem Luxemburger Architekturbüro ww+ entworfen und gestaltet wurde, überzeugt durch die harmonische Einbettung in die Außenanlage. In Kooperation mit dem Deutschen Dachgärtner-Verband DDV ist ein “Biodiversitäts-Gründach" entstanden, das einen artenreichen und ökologisch vielfältigen Lebensraum schafft. Großflächige Verglasungen sorgen für eine helle, freundliche Stimmung und öffnen das Gebäude hin zu dem weitläufigen Naturraum. Fernab der Hektik der Metropole bieten die integrierten Veranstaltungsflächen die Möglichkeit, Tagungen und Konferenzen in einem optimalen Arbeitsklima und mit Blick ins Grüne zu gestalten. Ein offener Innenhof dient als Treffpunkt, von dem aus ihr in unser Besucherzentrum gelangt. Dort kümmern sich unsere Mitarbeiter*innen gern um all eure Anliegen.
Organische Formen
Sanft erhebt sich die Arena aus der Parklandschaft der Gärten der Welt und fügt sich harmonisch in ihre Umgebung ein. Auf den Sitzbänken und Rasenstufen, die die Bühne kreisförmig umschließen, finden bis zu 5.000 Menschen Platz. Die einem Amphitheater nachempfundene Arena wurde 2017 im Rahmen der IGA Berlin eröffnet und gilt nach wie vor als einer der architektonischen Höhepunkte. Entworfen und realisiert wurde sie vom Architekturbüro Paul Böhm aus Köln.
Ökologische Standards
Im Rahmen der IGA Berlin 2017 hat die exotische Anlage des Balinesischen Gartens im Zuge der Neugestaltung durch das Berliner Architekturbüro Haas in Zusammenarbeit mit den Landschaftsarchitekten Breimann und Bruun aus Hamburg nicht nur eine neue Hülle, sondern auch eine Neuinszenierung erhalten: die 1.200 qm große Tropenhalle. Dank einer innovativen Fassadenheizung und der zur Wärmedämmung mit einer UV-durchlässigen Folie überspannten Hülle aus Weißglas verbraucht das Warmhaus nur halb so viel Energie wie bisher. Es ermöglicht so die Kultivierung anspruchsvoller tropischer Pflanzen und lässt euch in einen richtigen balinesischen Dschungel eintauchen. In den 14 Meter hohen Hallen sind die Wohnanlage und die Gärten untergebracht. Das angeschlossene Kalthaus wird in den Sommermonaten als Ausstellungsraum und in den Wintermonaten als Orangerie genutzt.
Über die Welt schweben
Wenn ihr die Welt am liebsten von oben betrachtet, solltet ihr auf keinen Fall auf eine Fahrt mit der Seilbahn verzichten. Vom Kienberg aus schwebt ihr über das Wuhletal direkt in die Gärten der Welt. Der spektakuläre Ausblick aus bis zu 35 Metern Höhe reicht bis ins Zentrum Berlins. Mit einer Zwischenstation am Wolkenhain verkehrt die Seilbahn auf einer Gesamtlänge von 1,5 Kilometern. Wenn ihr Glück habt, erwischt ihr vielleicht eine der sechs Kabinen mit Glasfußboden!
Über den Wolken ...
Im Rahmen der IGA Berlin 2017 hat der Kienbergpark mit dem Wolkenhain ein neues Wahrzeichen erhalten. Das architektonische Herzstück des direkt neben den Gärten der Welt gelegenen Parks besteht aus ca. 170 Stahlknoten, die von schlanken Stahlstützen getragen werden. Die in einer anspruchsvollen Konstruktion unregelmäßig angeordneten Streben stehen symbolisch für das organische Wachstum von Ästen an einem Baum. Den Architekten Kolb Ripke ist damit ein außergewöhnliches Werk der Ingenieurs- und Architekturkunst gelungen. Die Gänge sind von einer transluzenten Membran umschlossen, die bei Dunkelheit eindrucksvoll in unterschiedlichen Farben beleuchtet ist. Noch eindrucksvoller ist nur die Aussicht, wenn ihr am höchsten Punkt des Wolkenhains angekommen seid. 120 Meter über dem Meeresspiegel reicht euer Blick weit über das Berliner Zentrum hinaus bis in das brandenburgische Land hinein. Mobilitätseingeschränkten Besucher*innen steht ein Aufzug zur Verfügung.
Forschen und entdecken
Mit dem Umweltbildungszentrum und der Seeterrasse am westlichen Ende des Wuhlestegs ist ein idealer Lernort für die lebensnahe Wissensvermittlung im Bereich nachhaltige Entwicklung entstanden. Beobachtet Wasservögel im Teich oder entspannt auf der am Wasser gelegenen Plattform aus Lärchenholz. Die Materialität der Seeterrasse wird von der Holzfassade des Umweltbildungszentrums aufgenommen, das einen lichtdurchfluteten, offenen Raum für flexible Nutzungen bereitstellt und als Abfolge von Holz-Raummodulen konzipiert wurde. Durch die modulare Bauweise ist der von der Arbeitsgemeinschaft Geskes und Hack Landschaftsarchitekten und Kolb Ripke Architekten geplante und ausgeführte Entwurf auch auf andere Orte übertragbar.
Ausgezeichnete Baukunst
Ob Landschafts- oder Hochbau - die Architektur in den Gärten der Welt wurde bereits vielfach ausgezeichnet. Ein Beispiel ist der Christliche Garten, der seit seiner Eröffnung u. a. den European Design Award in Bronze durch die European Design Ltd., den Designer Preis in Bronze des Turandot Verlags Berlin, eine Würdigung im Rahmen des Deutschen Landschaftsarchitektur-Preises durch den Bund Deutscher Landschaftsarchitekten sowie Gold in der Kategorie Raum/Architektur durch den Deutschen Designer Club e. V. erhalten hat. Aber auch die anderen Themengärten und Gartenkabinette müssen sich hinter diesen Auszeichnungen nicht verstecken. Überall erwarten euch bei uns architektonische Besonderheiten.